YouTube verblasst

 Oh weh, und wieder beginnt ein Soziales Medium am Glanz zu verlieren. Immer und immer seltener schaue ich Videos und verbringe meine Zeit mehr mit der Nase in Büchern. Seit einer Weile schon habe ich weniger als eine Stunde „watchtime“ im privaten Umfeld. Das heißt, ich schaue nur noch gelegentlich und nicht mehr regelmäßig. In der Zeit sind auch alle Streaming-Dienste wie Netflix usw. enthalten. Das wirkt sich nicht nur auf den Konsum aus, sondern auch auf das Schaffen von Videos. Momentan habe ich kein Bedürfnis, mich vor die Kamera zu stellen und was aufzunehmen. Das ist eine komische Erkenntnis. Mein vorheriger Anspruch war es, mindestens 12 Videos im Jahr zu veröffentlichen. Das Ziel habe ich verworfen. Momentan schaue ich mehr, dass ich mich ausreichend bewege und der Stapel an gelesenen Büchern wächst. Dieses Jahr habe ich bereits 7 Bücher geschafft und auch wenn es für den einen oder anderen sehr wenig ist, bin ich stolz darauf. Auch das Spazieren gehen ist mir wichtig geworden. Momentan laufe ich mehr auf Arbeit und fahre seltener mit dem Rad. Die „verlorene“ Zeit sehe ich als gute Investition in mich und mein Gemüt. Mit der Entscheidung bin ich glücklich! Wenn es in den Fingern juckt und ich ein Video machen möchte, wähle ich meist doch ein Buch aus. Das Lesen entspannt mich, trotz der Tatsache, dass ich momentan nur Fach- und Sachbücher lese. Es ist doch eine viel bessere Möglichkeit, Wissen aufzusaugen und ein längerer Prozess, wo der Ersteller tiefer gehen kann. So bin ich gezwungen, mich mit der Thematik des jeweiligen Buches intensiver zu befassen. Ich gehe mit den Autoren auch nicht immer voll mit. Das soll jetzt nicht heißen, dass in Büchern nur Wahrheit steckt. Der Konsum ist halt ein anderer. Momentan gehe ich aber nicht davon aus, dass ich der Plattform (YouTube) aber ganz den Rücken kehre. Es ist nur so, dass ich keinen Druck mehr verspüre, alles zu sehen und mich auch entspannt zurücklehnen kann. Sicher habe ich noch lange nicht meine „Innere Ruhe“ gefunden. Langsam suche ich aber mehr nach ihr und das auch gezielter.

Weiter ist die sprachliche Ausformulierung in Büchern doch oft eine andere und allein aus diesem Grund schon, darf das Lesen nicht zu kurz kommen. Gerade muss ich innerlich lachen. Es ist schon so, dass ich ungern den Rechner anschalte und doch lieber gemütlich auf dem Sofa hocke und da lese. Ein komisches Gefühl ist es schon.

Gedanklich ist auch Photoshop zu hinterfragen. Ich nutze das Programm auch nur noch sehr wenig und dann auch nur so kurz und effizient, wie es mir möglich ist. Da kann es auch sein, dass ich mich von dem Programm trenne und nur noch eine LR-Version mir besorge und dann halt ein freies Programm oder auf die Konkurrenz umsattle. Den Schritt möchte ich mir aber auch offen halten.

Da wir schon bei dem gesamtem Thema sind: Der größte Vorteil vom Blog im Gegensatz zu YouTube ist für mich, dass ich keine Statistik sehen. Ich kann mir sicher die Aufrufe raus ziehen und sehen, wie viel hier lesen. Es wird mir aber nicht ins Gesicht gedrückt. Das befreit mich persönlich ungemein.

Kommen wir doch zum Thema Fotografie, da ich einmal beim Schreiben bin. Derzeit fotografiere ich relativ wenig und es stört mich auch wenig, dass es so wenig ist. Weiter nutze ich derzeit auch die kleine Kompaktkamera meiner Frau. Durch die kleine Größe und den vorhandenen Zoom macht es mit mehr Spaß, mit der Kamera zu fotografieren, als mit dem Handy oder der DSLR. Sie hat Schwächen, gleicht es aber durch die Größe auch aus. Der Pluspunkt ist echt nicht zu unterschätzen. Sicher gibt es die eine oder andere Situation, wo eine bessere Kamera cooler wäre, aber so bin ich zufrieden. Da es keine RAW gibt, entscheide ich mich vorher für Farbe oder SW. Dann wird auch kaum oder gar nicht nachbearbeitet und ich habe so doch schon das eine oder andere Foto, was mir persönlich zusagt.

Da ich einmal beim Schreiben bin, auch noch ein paar Worte zu Instagram. Die App habe ich vom Handy wieder gelöscht und es fühlt sich gut an. Gerade die Jagt nach besseren Fotos und das sehen, was Profis schaffen, kann doch auch erdrückend sein. So sehr, dass ich meine Bilder weniger wertschätze. Daher war der Schritt, die App vom Handy zu löschen, für mich ein sehr guter. So sind es mehr meine Maßstäbe, als die künstlich erzeugten durch andere Fotografen. Das ist ein Befreiungsschlag!

Weiter überlege ich mich auch, die Videoideen als eine Art Artikel auf meine Seite zu packe. Sollte ich dann doch den Wunsch haben, ein Video zu machen, steht es mir ja frei. Dazu kommt, dass es sicher nicht schaden kann, auch beim Schreiben eine gewisse Übung zu erlangen. Das könnte mich persönlich auch weiterbringen. Dazu kommt noch die „fehlende“ Statistik. Das habe ich oben schon beschrieben. Gut jetzt sollte ich aber langsam zum Schluss kommen.

Kurz: Es geht doch irgendwie weiter und wenn auch mit „weniger“ Reichweite. Ich bin damit aber glücklich.

 

02.03.2021

 

Sebastian

Das Originale Bild vom Vorschaubild sollte hier zu sehen sein.
Das Bild ist beim Malen mit unserem Sohn entstanden und wurde mit der Kompaktkamera meiner Frau gemacht.